Baupreisindex

Der Baupreisindex ist eine wichtige Kennzahl im Bereich der Baukostenplanung, die die zeitliche Entwicklung der Baupreise aufzeigt – immer gebunden an regelmäßig festgelegte Basisjahre.

Der Baupreisindex 2023 für den Neubau von Wohngebäuden insgesamt

Für die Fortschreibung der Baupreisindex-Reihe in Ihrem BKI Kostenplaner (ab Version 21) verwenden Sie ausschließlich die Werte der Bruttoreihe 2015=100.

Der Nettoindex dient dazu Kosten oder Kostenkennwerte die in netto angegeben sind in zeitlich aktualisierte Nettowerte umzurechnen. Insbesondere BKI-Fachbücher mit Positionspreisen, die aufgrund üblicher Praxis von BKI mit Nettowerten herausgegeben werden, können so problemlos fortgeschrieben werden.

In der folgenden Tabelle finden Sie den aktuellen Baupreisindex sowie die Daten zum Baupreisindex bis 2006 sowohl als Bruttoreihe wie auch als Nettoreihe.
 
    Bruttoreihe   Nettoreihe
    2015=100   2015=100
3/2023 August 160,6   160,6
2/2023 Mai 160,2   160,2
1/2023 Februar 158,9   158,9
4/2022 November 154,7   154,7
3/2022 August 151,0   151,0
2/2022 Mai 147,2   147,2
1/2022 Februar 138,1   138,1
4/2021 November 132,3   132,3
3/2021 August 129,6   129,6
2/2021 Mai 125,2   125,2
1/2021 Februar 120,8   120,8
4/2020 November 115,6   118,6
3/2020 August 115,1   118,1
2/2020 Mai 117,7   117,7
1/2020 Februar 117,2   117,2
4/2019 November 115,7   115,7
3/2019 August 115,1   115,1
2/2019 Mai 114,3   114,3
1/2019 Februar 113,4   113,4
4/2018 November 111,5   111,5
3/2018 August  110,6    110,6 
2/2018 Mai 109,2   109,2
1/2018 Februar 108,2   108,2
4/2017 November 106,4   106,4
3/2017 August 105,7   105,7
2/2017 Mai 104,9   104,9
1/2017 Februar 104,0   104,0
4/2016 November 102,7   102,7
3/2016 August 102,4   102,4
2/2016 Mai 101,9   101,9
1/2016 Februar 101,2   101,2
4/2015 November 100,4   100,4
3/2015 August 100,2   100,2
2/2015 Mai 99,8   99,8
1/2015 Februar 99,6   99,6
4/2014 November 98,9   98,9
3/2014 August 98,7   98,7
2/2014 Mai 98,3   98,3
1/2014 Februar 98,1   98,1
4/2013 November 97,3   97,3
3/2013 August 97,1   97,1
2/2013 Mai 96,7   96,7
1/2013 Februar 96,2   96,2
4/2012 November 95,5   95,5
3/2012 August 95,2   95,2
2/2012 Mai 94,7   94,7
1/2012 Februar 94,2   94,2
4/2011 November 93,2   93,2
3/2011 August 92,9   92,9
2/2011 Mai 92,3   92,3
1/2011 Februar 91,7   91,7
4/2010 November 90,6   90,6
3/2010 August 90,3   90,3
2/2010 Mai 90,0   90,0
1/2010 Februar 89,3   89,3
4/2009 November 89,2   89,2
3/2009 August 89,2   89,2
2/2009 Mai 89,0   89,0
1/2009 Februar 89,2   89,2
4/2008 November 89,0   89,0
3/2008 August 89,1   89,1
2/2008 Mai 88,2   88,2
1/2008 Februar 87,4   87,4
4/2007 November 86,5   86,5
3/2007 August 86,2   86,2
2/2007 Mai 85,7   85,7
1/2007 Februar 85,2   85,2
4/2006 November 81,8   83,9
3/2006 August 81,0   83,1
2/2006 Mai 80,0   82,1
1/2006 Februar 79,5   81,6

 

Quelle:

Statistisches Bundesamt, Destatis Genesis, Preisindex für den Neubau von: "Wohngebäude, Bauleistungen am Bauwerk (Gesamt)", 65189 Wiesbaden, Tel. 0611 752405 oder www.destatis.de/DE/Home/_inhalt.html, sowie eigene Berechnungen.

Grafische Darstellung der Indexreihe

Baupreisindex grafisch dargestellt, Indexreihe seit 2015

Baupreisindex grafisch dargestellt, Indexreihe seit 2015

Formel zur Fortschreibung von Kosten

Kosten [alt] x Index [neu] / Index [alt] = Kosten [neu]
Die Indexreihen dürfen dabei nicht gewechselt werden, d.h. alle Faktoren müssen aus dem gleichen Basisjahr stammen (z.B. 2015=100)

Beispielrechnung:
z.B. auf Preisstand August 2013 (3. Quartal):

Kosten [alt] 750 Euro/m2 Ausgangswert, 2. Quartal 2010)
Index [alt] 90,0 (2015=100) für Mai 2010 (2. Quartal)
Index [neu] 97,1 (2015=100) für August 2013 (3. Quartal) 
Kosten [neu] 750 Euro/m2 x (97,1 / 90,0) = 809,17 Euro/m2

Formel zur Berechnung der prozentualen Veränderung

(Index [neu] / Index [alt]) x 100 - 100
Für o.g. Beispiel ergibt dies: 7,9%

Baupreisreihen bezogen auf ältere Basisjahre

Zum schnellen Nachschlagen aktueller Kostenkennwerte empfehlen wir Ihnen die BKI-Fachbücher:

BKI Baukosten Gebäude Neubau 2022

Teil 1: Baukosten Gebäude Neubau 2022
Statistische Kostenkennwerte

Die zuverlässige Grundlage für Kostenschätzungen und Kostenberechnungen für 78 Gebäudearten

BKI Baukosten Bauelemente Neubau 2022

 

Teil 2: Baukosten Bauelemente Neubau 2022
Statistische Kostenkennwerte

Sichere Kostenberechnung mit Kostenkennwerten der Bauelemente

 

BKI Baukosten Positionen Neubau 2022

 

Teil 3: Baukosten Positionen Neubau 2022
Statistische Kostenkennwerte

Das umfassende Nachschlagewerk für Ausschreibung und Vergabe von Neubauten – mit Positionen

     
BKI Baukosten kompakt 2022 - Neubau  

BKI Baupreise kompakt 2022 - Neubau

Statistische Baupreise für Positionen mit Kurztexten

BKI Baukosten kompakt 2022 - Altbau

 

 

BKI Baupreise kompakt 2022 - Altbau

Statistische Baupreise für Positionen mit Kurztexten

BKI Baukosten Gebäude Altbau 2022  

Teil 4: Baukosten Gebäude Altbau 2022
Statistische Kostenkennwerte

Statistische Kostensicherheit 2022 zu 37 Altbau-Gebäudearten mit über 700 Altbau-Referenzobjekten

 

BKI Baukosten Gebäude Altbau 2022  

 

Teil 5: Baukosten Positionen Altbau 2022
Statistische Kostenkennwerte

Das umfassende Nachschlagewerk für Ausschreibung und Vergabe – mit Positionen für Bauen im Bestand

 

Was ist der Baupreisindex?

Die Entwicklung der Baupreise wird in einer statistischen Messzahl, im Baupreisindex, verdeutlicht. Der Baupreis des Gebäudes wird zum Basisjahr ins Verhältnis gesetzt, um eine reine Preisentwicklung zeigen zu können. Alle fünf Jahre wird auf ein neues Basisjahr umgestellt, um mit dieser Indexumstellung relevante und notwendige Anpassungen vorzunehmen, damit der Baupreisindex belastbar bleibt und die Preisveränderungen realistisch aufgezeigt werden können.

Mit dem Berichtsmonat August 2018 wurden die Indizes der Bauleistungspreise turnusmäßig auf das neue Basisjahr 2015 umgestellt. Das Statistische Bundesamt nutzt die alle fünf Jahre stattfindenden Indexumstellungen, um methodische Verbesserungen, aktuelle Wägungsschemata, Änderungen des Veröffentlichungsprogramms und sonstige notwendige Anpassungen einzuführen.

Das Statistische Bundesamt ermittelt vierteljährlich den Baupreisindex u.a. für den Neubau in konventioneller Bauart sowie die Instandhaltung von vorhandener Bausubstanz.

Preisindizes werden dabei für die folgenden Gebäudearten berechnet:

  • konventioneller Neubau im Hochbau (Wohngebäude, Bürogebäude und gewerbliche Betriebsgebäude)
  • Neubau von Einfamiliengebäuden in vorgefertigter Bauart (Fertighäuser)
  • Neubau im Tiefbau (Straßenbau, Bau von Brücken und Ortskanäle)
  • Instandhaltung von Mehrfamiliengebäuden

Die Baupreisindizes können dabei als Grundlage für die Prognose der Baukosten dienen. Damit es möglich ist, die Normalherstellungskosten an die Preisverhältnisse am Wertermittlungsstichtag anpassen zu können, wird der Baupreisindex ebenfalls in der Wertermittlung benötigt. Wie der Neubauwert, der gleitende Neuwertfaktor und der Gebäudeversicherungswert 1914 ist dieser Indexwert auch für die Wohngebäudeversicherung relevant.

Aktuelle Entwicklung des Baupreisindex

Die Baupreisentwicklung und Prognose lassen eine weitere Steigerung des Baupreises verlauten. Bei der Betrachtung von alten Faktorpreisindizes und dem heutigen Baupreisindex wird das deutlich. Die vorhandenen Hinweise zur Baukonjunktur versprechen ebenfalls keine Entspannung, im Gegenteil, es ist eher eine Überhitzung des Marktes in der Bauwirtschaft zu beobachten.

Wo liegt der Unterschied zwischen dem Baupreisindex und dem Baukostenindex?

Der Baupreisindex und der Baukostenindex sind zwei diametrale Kennzahlen. Der Baupreisindex zeigt wie bereits erwähnt auf, wie sich der Kostenaufwand für die Errichtung oder Instandhaltung von Betriebsgebäuden oder Wohnhäusern wie Einfamiliengebäuden in Bezug auf ein vom Statistischen Bundesamt festgelegten Basisjahr entwickelt hat. An dieser Stelle werden die Kosten beobachtet, die letztlich der Bauherr*in zu tragen hat.

Der Baukostenindex dagegen erfasst die Kosten, die die Akteure aufwenden müssen, um die geplanten Bauleistungen zu erbringen. Die wesentlichen Kostenpunkte sind hierbei das Material und die Arbeitsleistungen sowie die Aufwendungen für benötigte Ausrüstung, Energie sowie Betriebs- und Bauhilfsstoffe.

Die Berechnung des Baupreisindexes

Mit Ausnahme von Fertighäusern wird sehr individuell gebaut, dementsprechend ist ein direkter Vergleich der Baupreise zweier oder mehrere Bauwerke nicht zielführend.

Aussagekräftige Daten werden nur durch den langfristigen Vergleich von ähnlichen Bauleistungen generiert. Dafür wurden die möglichen Bauleistungen katalogisiert. Die verglichenen Bauleistungen sind dabei die Marktpreise, die bei der Auftragsvergabe erzielt werden. 5.000 repräsentative Unternehmen reichen dabei die vertraglich vereinbarten Preise für die Bauleistung ohne Umsatzsteuer beim Statistischen Bundesamt ein. Es werden 177 unterschiedliche Bauleistungen erfasst und verglichen.

Der Einfluss der Mehrwertsteuersenkung 2020 auf den Baupreisindex

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist der Baupreisindex im November 2020 im Vergleich zum November 2019 um 0,1 % gesunken. Einen Rückgang der Baupreise gegenüber dem Vorjahr gab es zuletzt im Februar 2002. Begründet liegt das in der pandemiebedingten Senkung der Mehrwertsteuer, die im Juli 2020 in Kraft trat. Ohne die Mehrwertsteuersenkung wäre rechnerisch eine Steigerung der Baupreise von 2,5 % zu vernehmen.

Da der Baupreisindex aufgrund der temporär reduzierten MwSt. im 3. und 4. Quartal 2020 niedriger als im Vorquartal ausgefallen ist, empfiehlt es sich gegebenenfalls, für Kostenplanungen, deren Aufstellung für einen Zeitraum nach der Mehrwertsteuer-Absenkung erfolgte, einen Ausgleich zu schaffen. Im Kostenplaner können Sie dazu z. B. den „zusätzlichen Faktor“ verwenden.

Hinweis: Gilt nur bei Verwendung der Quartale 3/2020 und 4/2020