Baupreisindex
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2021=100
Der Baupreisindex 2024 für den Neubau von Wohngebäuden insgesamt
Der Baupreisindex ist eine wichtige Kennzahl im Bereich der Baukostenplanung, die die zeitliche Entwicklung der Baupreise aufzeigt – immer gebunden an regelmäßig festgelegte Basisjahre.
Statistisches Bundesamt, Destatis Genesis, Preisindex für den Neubau von "Wohngebäude, Bauleistungen am Bauwerk (Gesamt)", 65189 Wiesbaden, Tel. 0611 752405 oder im Internet, sowie eigene Berechnungen.
Der Nettoindex dient dazu Kosten oder Kostenkennwerte die in netto angegeben sind in zeitlich aktualisierte Nettowerte umzurechnen. Insbesondere BKI-Fachbücher mit Positionspreisen, die aufgrund üblicher Praxis von BKI mit Nettowerten herausgegeben werden, können so problemlos fortgeschrieben werden.
In der oben dargestellten Tabelle finden Sie den aktuellen Baupreisindex sowie die Daten zum Baupreisindex bis 2015 sowohl als Bruttoreihe wie auch als Nettoreihe.
Formel zur Fortschreibung von Kosten
Kosten [alt] x Index [neu] / Index [alt] = Kosten [neu]
Die Indexreihen dürfen dabei nicht gewechselt werden, d.h. alle Faktoren müssen aus dem gleichen Basisjahr stammen (z.B. 2021=100)
Beispielrechnung:
z.B. auf Preisstand Mai 2024 (2. Quartal):
Kosten [alt] | 750 Euro/m2 | Ausgangswert, 2. Quartal 2021 |
Index [alt] | 98,7 | (2021=100) für Mai 2021 (2. Quartal) |
Index [neu] | 129,4 | (2021=100) für Mai 2024 (2. Quartal) |
Kosten [neu] | 750 Euro/m2 x (129,4 / 98,7) = 983,28 Euro/m2 |
Formel zur Berechnung der prozentualen Veränderung
(Index [neu] / Index [alt]) x 100 - 100
Für o.g. Beispiel ergibt dies: 31,1%
Hinweis für Anwender BKI Kostenplaner 2024 bzgl. Umstellung Basisjahr Baupreisindex auf 2021:
Der Kostenplaner 2024 nutzt den Preisindex mit dem Basisjahr 2015=100.
Mit Version Kostenplaner 2025 wird auf das neue Basisjahr 2021=100 umgestellt.
Um in einer Übergangszeit den Preisindex für den Kostenplaner 2024 (Basisjahr 2015=100) zu ermitteln, ist der gewünschte Index 2021=100 mit dem Faktor 1,2714 zu multiplizieren.
Beispiele:
Wert 1.Qu. 2021 Basisjahr 2021=100 ist 95,0
Wert 1.Qu. 2021 Basisjahr 2015=100 ist 95,0*1,2714 = 120,78
FAQ zum Baupreisindex
Was ist der Baupreisindex?
Die Entwicklung der Baupreise wird in einer statistischen Messzahl, im Baupreisindex, verdeutlicht. Der Baupreis des Gebäudes wird zum Basisjahr ins Verhältnis gesetzt, um eine reine Preisentwicklung zeigen zu können. Alle fünf Jahre wird auf ein neues Basisjahr umgestellt, um mit dieser Indexumstellung relevante und notwendige Anpassungen vorzunehmen, damit der Baupreisindex belastbar bleibt und die Preisveränderungen realistisch aufgezeigt werden können.
Mit dem Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Indizes der Bauleistungspreise turnusmäßig auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Das Statistische Bundesamt nutzt die alle fünf Jahre stattfindenden Indexumstellungen, um methodische Verbesserungen, aktuelle Wägungsschemata, Änderungen des Veröffentlichungsprogramms und sonstige notwendige Anpassungen einzuführen.
Das Statistische Bundesamt ermittelt vierteljährlich den Baupreisindex u.a. für den Neubau in konventioneller Bauart sowie die Instandhaltung von vorhandener Bausubstanz.
Preisindizes werden dabei für die folgenden Gebäudearten berechnet:
- konventioneller Neubau im Hochbau (Wohngebäude, Bürogebäude und gewerbliche Betriebsgebäude)
- Neubau von Einfamiliengebäuden in vorgefertigter Bauart (Fertighäuser)
- Neubau im Tiefbau (Straßenbau, Bau von Brücken und Ortskanäle)
- Instandhaltung von Mehrfamiliengebäuden
Die Baupreisindizes können dabei als Grundlage für die Prognose der Baukosten dienen. Damit es möglich ist, die Normalherstellungskosten an die Preisverhältnisse am Wertermittlungsstichtag anpassen zu können, wird der Baupreisindex ebenfalls in der Wertermittlung benötigt. Wie der Neubauwert, der gleitende Neuwertfaktor und der Gebäudeversicherungswert 1914 ist dieser Indexwert auch für die Wohngebäudeversicherung relevant.
Wo liegt der Unterschied zwischen dem Baupreisindex und dem Baukostenindex?
Der Baupreisindex und der Baukostenindex sind zwei diametrale Kennzahlen. Der Baupreisindex zeigt wie bereits erwähnt auf, wie sich der Kostenaufwand für die Errichtung oder Instandhaltung von Betriebsgebäuden oder Wohnhäusern wie Einfamiliengebäuden in Bezug auf ein vom Statistischen Bundesamt festgelegten Basisjahr entwickelt hat. An dieser Stelle werden die Kosten beobachtet, die letztlich der Bauherr*in zu tragen hat.
Der Baukostenindex dagegen erfasst die Kosten, die die Akteure aufwenden müssen, um die geplanten Bauleistungen zu erbringen. Die wesentlichen Kostenpunkte sind hierbei das Material und die Arbeitsleistungen sowie die Aufwendungen für benötigte Ausrüstung, Energie sowie Betriebs- und Bauhilfsstoffe.
Aktuelle Entwicklung des Baupreisindex
Die Baupreisentwicklung und Prognose lassen eine weitere Steigerung des Baupreises verlauten. Bei der Betrachtung von alten Faktorpreisindizes und dem heutigen Baupreisindex wird das deutlich. Die vorhandenen Hinweise zur Baukonjunktur versprechen ebenfalls keine Entspannung, im Gegenteil, es ist eher eine Überhitzung des Marktes in der Bauwirtschaft zu beobachten.
Die Berechnung des Baupreisindexes
Mit Ausnahme von Fertighäusern wird sehr individuell gebaut, dementsprechend ist ein direkter Vergleich der Baupreise zweier oder mehrere Bauwerke nicht zielführend.
Aussagekräftige Daten werden nur durch den langfristigen Vergleich von ähnlichen Bauleistungen generiert. Dafür wurden die möglichen Bauleistungen katalogisiert. Die verglichenen Bauleistungen sind dabei die Marktpreise, die bei der Auftragsvergabe erzielt werden. 5.000 repräsentative Unternehmen reichen dabei die vertraglich vereinbarten Preise für die Bauleistung ohne Umsatzsteuer beim Statistischen Bundesamt ein. Es werden 177 unterschiedliche Bauleistungen erfasst und verglichen.
Der Einfluss der Mehrwertsteuersenkung 2020 auf den Baupreisindex
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist der Baupreisindex im November 2020 im Vergleich zum November 2019 um 0,1 % gesunken. Einen Rückgang der Baupreise gegenüber dem Vorjahr gab es zuletzt im Februar 2002. Begründet liegt das in der pandemiebedingten Senkung der Mehrwertsteuer, die im Juli 2020 in Kraft trat. Ohne die Mehrwertsteuersenkung wäre rechnerisch eine Steigerung der Baupreise von 2,5 % zu vernehmen.
Da der Baupreisindex aufgrund der temporär reduzierten MwSt. im 3. und 4. Quartal 2020 niedriger als im Vorquartal ausgefallen ist, empfiehlt es sich gegebenenfalls, für Kostenplanungen, deren Aufstellung für einen Zeitraum nach der Mehrwertsteuer-Absenkung erfolgte, einen Ausgleich zu schaffen. Im Kostenplaner können Sie dazu z. B. den „zusätzlichen Faktor“ verwenden.
Hinweis: Gilt nur bei Verwendung der Quartale 3/2020 und 4/2020